Stadtradeln 2022

Es ist soweit, das Stadtradeln 2022 startet.

Neben der järhlichen Auszeichnung der kilometerstärksten Teams und Einzelpersonen, werden dieses Jahr auch Auszeichnungen für die hilfreichsten Meldungen vergeben. Denn in diesem Jahr können die Teilnehmenden über die  Meldeplattform RADar! an der Verbesserung des Radverkehres mitwirken.

Wir stellen in diesem Jahr die Teilnehmer*Innen aus unserem Verein vor und zeigen euch, was sie zum Stadtradeln und zum Radverkehr in Schwerin zu sagen haben.

BUND-Gruppe Schwerin:

Die Aktivengruppe des BUND Schwerin nimmt bereits seit 2017 am Stadtradeln teil.

„Schwerin ist eine Stadt der kurzen Wege. Hier kann man wunderbar auf das Auto verzichten. Damit Schwerin eine klimaschutzgerechte Stadt bis spätestens 2035 wird, soll auf die notwendigen Maßnahmen für eine attraktive Fahrradstadt hingewiesen werden. Es geht um die Mobilitätswende, jetzt!“, sagen sie.

Allerdings ist es aus ihrer Sicht, bis auf wenige Ausnahmen, gefährlich und unerfreulich hier Fahrrad zu fahren. „Der Fokus liegt leider zu sehr auf dem touristischen Aspekt des Radelns.“, sind sie sich sicher. Dabei werden die vielen Alltagshürden für die Bürger übersehen. Auch der Fokus auf vulnerable Gruppen, wie Kindern und älteren Bürger*Innen fehlt an vielen Stellen. „Radwege auf Hauptverkehrsstraßen zu malen, kann nicht die endgültige Lösung sein.“, meinen sie. Es gibt sehr vielen Beispiele aus anderen Städten in denen hier vermeintlich nicht mögliche Verkehrsänderungen wunderbar funktionieren, zum Beispiel Parkplatz freie Quartiere.

Die BUND Gruppe Schwerin ist der Meinung: Zusätzlich zu den bereits genannten kreativen Lösungen braucht es dringend mehr Fahrradstellplätze, ein Fahrradparkhaus, mehr Platz für Fahrradfahrer und weniger Autos!

Jörg Wiederhold (Nahverkehr Schwerin):

Der Mechatroniker Jörg Wiederhold vom Nahverkehr Schwerin ist leidenschaftlicher Radfahrer. „Fahrrad fahren ist mein Hobby.“, erklärt er. Natürlich macht er auch seit Jahren beim Stadtradeln in Schwerin mit. „Dazu gekommen, bin ich durch meinen Sohn. Er ist in der Niels-Stensen-Schule, die jedes Jahr weit vorne liegt im Ranking. Nun fahre ich aber im Team meines Unternehmens mit.“, erzählt Herr Wiederhold.

Die Geburt seiner Kinder hat seine Einstellung zum Umwelt- und Klimaschutz sehr verändert. „Sobald man Kinder hat überlegt man schon welche Zukunft man Ihnen hinterlassen will. Und die Verantwortung spürt man deutlicher.“ So ist Herr Wiederhold der Meinung, dass jede Kleinigkeit im Umweltschutz zählt und in der Masse etwas Großes ergeben.

Natürlich war auch der Umstieg auf das Fahrrad ein wichtiger Bestandteil. Durch das Jobrad Angebot vom Nahverkehr Schwerin wurde der Familie der Umstieg aufs Rad deutlich erleichtert. „Ein Auto haben wir verkauft und sehen die Vorteile vom Rad gegenüber dem Auto, vor allem im Berufsverkehr.“, erzählt er stolz. Das Fahren mit Helm ist ihm sehr wichtig. „Der Helm ist mittlerweile absolut salonfähig geworden.“

Dass der Ausbau des Radverkehres in Schwerin voran geht, sieht er deutlich. Herr Wiederhold wünscht sich aber, dass die Reinigung der Radwege von Split oder ähnlichem schneller geschieht und dass die Ampelphasen für Radfahrer besser geschaltet werden.

Madleen Kröner (Radentscheid Schwerin):

Madleen Kröner ist eine von zwei Sprecher*Innen des Radentscheids Schwerin. Seit 2020 sind die Mitglieder der Initiative beim Stadtradeln fester Bestandteil. „Unter den ersten 10 zu sein, war schon der Anspruch, aber dabei sein ist alles.“, resümiert Frau Kröner die letzten Teilnahmen.

Der Radentscheid Schwerin hofft, dass der Radverkehr mehr als diese drei Wochen im Jahr von der Stadt gepusht wird. Nicht nur auf dieser Ebene muss sich viel ändern. Auch und vor allem ein gutes Miteinander wird benötigt. „Jeder schimpft auf jeden. So kann gute Mobilität nicht funktionierten.“, ist sich Frau Kröner sicher. Auch die Regeln für den Radverkehr sollten vereinfacht werden und Radwege intuitiv erfahrbarer.

Die verstärkt stattfindende öffentliche Diskussion bringt den Radentscheid und das wofür er steht voran. Frau Kröner meint außerdem, dass E-Bikes vor allem ältere Schweriner und Schwerinerinnen zu Radfahren animieren. „Das ist toll. Je mehr Leute Radfahren, desto besser für Umwelt, Klima und die Mobilitätswende.“

Roberto Koschmidder (ADFC):

„Auf unsere Initiative hin hat eine Fraktion der Stadtvertretung 2014 den Antrag eingebracht, den Oberbürgermeister zu beauftragen, als Landeshauptstadt am Stadtradeln teilzunehmen und die Mittel dafür zu organisieren. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit beschlossen.“, erzählt Roberto Koschmidder, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Schwerin. Seitdem unterstützt der Verein das Stadtradeln in Schwerin.

Beim Stadtradeln ist der ADFC Schwerin selbstverständlich immer mit dabei und führt auch die Auftaktradtour durch. Ums Gewinnen geht es Herrn Koschmidder nicht: „Gegenseitiges Anspornen und dabei sein ist alles.“, sagt er.

Der begeisterte Radfahrer ist sich sicher, dass sich für einen besseren Radverkehr vor allem, die Politik ändern muss. Hierfür engagiert er sich verstärkt. „Die Infrastruktur muss sich verändern, dann wird mehr gefahren. Und mehr Radverkehr ist sicherer Radverkehr.“, erklärt er.

Kristin Wittkowski (WEMAG AG):

Kristin Wittkowski ist von Anfang an beim Stadtradeln dabei. Stolz erzählt die Mitarbeiterin der WEMAG Tochtergesellschaft e.dat GmbH, dass sie jedes Jahr die Stadtradelngruppe eröffnet und leitet. Um das Gewinnen geht es ihr dabei nicht. „Wir spornen uns untereinander an und messen uns miteinander.“, sagt sie. Auch der Antrieb sich nach der langen Home Office Zeit mehr zu bewegen sei ein Beweggrund, weshalb die Mitarbeiter der Wemag AG gerne am Stadtradeln teilnehmen.

„Das Stadtradeln ist eine tolle Möglichkeit das Fahrrad fahren mehr in den Alltag zu integrieren. Deshalb ist es toll, dass es in diesem Jahr im Frühjahr stattfindet. So bleibt man dran.“, meint Frau Wittkowski.

Vor kurzem war sie in Amsterdam im Urlaub. Hier konnte man den Vergleich zu einer „richtigen Radfahrer Stadt“ sehen. „Alle haben Rücksicht aufeinander genommen. Nicht nur die die Autofahrer auf die Fahrradfahrer, auch umgekehrt. Damit man besser gesehen wird, hatten viele Radler eine Warnweste an.“, resümiert sie. Das wünscht sie sich, neben mehr Radwegen und Abstellmöglichkeiten für Räder, auch für Schwerin.